Nachruf Sr. Ruth Sommermeyer

08. Mai 2024

2011_Ruth_Sommermeyern_DSC_0429.jpg

Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst;
ich habe dich bei deinem Namen gerufen,
du bist mein.
Jes 43,1

Dieser Bibelvers begleitete Oberin i.R. Schwester Ruth Sommermeyer ihr ganzes Lebens lang.
Am 4. Mai 2024 rief Gott, der Schöpfer allen Lebens, sie im Alter von 92 Jahren heim in sein Reich.

Ruth Hertha Elisabeth Sommermeyer wurde am 8. November 1931 in Großpostwitz bei Bautzen geboren. Sie wuchs als Tochter von Johanna und Friedrich Sommermeyer gemeinsam mit ihrem Bruder Horst im Pfarrhaus auf. Mit der 9. Klasse musste sie die Schule verlassen, um ihre kranke Mutter zu pflegen.
Nachdem sie zunächst in die Mission gehen wollte, entschied sie sich für ein Leben als Diakonisse. Sie trat am 1. Oktober 1951 als Probeschwester in das Diakonissenmutterhaus Halle ein. Dort absolvierte sie eine Ausbildung als Krankenschwester, war im Krankenhaus tätig und arbeitete als Gemeindeschwester.
Am 29. Mai 1960 wurde sie zur Diakonisse eingesegnet. Sie übernahm gerne Verantwortung als Stations- und Unterrichtsschwester und absolvierte einen Leitungskurs.

Ruth Sommermeyer wurde 1967 zur Oberin im Luise-Henrietten-Stift in Kloster Lehnin gewählt und am 8. Oktober 1968 in dieses Amt eingeführt. Mit viel Engagement und Freude leitete sie das Haus 29 Jahre lang. Sie liebte die Arbeit mit den vielen Schülerinnen und hielt engen Kontakt zu anderen Diakonissenhäusern im Kaiserswerther Verband. Musik war ihr sehr wichtig und ein Weg, die Herzen von Menschen zu erreichen.

Nach turbulenten Nachwendejahren nahm sie 1997 Abschied vom Amt der Oberin und war von 1998-2001 noch einmal Vakanzvertreterin in diesem Amt. Diese Jahre nutzte sie, um die Hospizarbeit in Brandenburg zu beginnen. Dazu besuchte sie in Großbritannien Hospize und setzte sich mit der Aufgabe auseinander. 1994 gründete sie gemeinsam mit anderen das erste Hospiz in Ostdeutschland und bildete jahrelang Ehrenamtliche für diesen Dienst aus.

Die Entwicklung des Diakonissenhauses in Lehnin verfolgte sie lebenslang intensiv. Sie hielt engen Kontakt zu vielen Weggefährtinnen und –gefährten, zu ihren Patenkindern und ihrer Familie. Die Schwesternschaft lag ihr immer am Herzen.

Der Tod kam für sie nach einer langen, tapfer ertragenen Pflegebedürftigkeit als Erlösung. Wir sind dankbar, dass sie im Lothar-Kreyssig-Haus gut versorgt und im Kreise ihrer Schwestern, die sie lange gepflegt haben, sterben konnte. Wir danken allen Mitarbeitenden und allen anderen, die sie betreut haben, herzlich und sind froh, dass unsere Schwester ihren letzten Weg nicht allein gehen musste.

Wir sind traurig, dass wir nun Abschied nehmen müssen von unserer Schwester Ruth Sommermeyer.
Sie war mit vielen Gaben gesegnet, die sie einsetzte, um diakonische Arbeit immer wieder voranzubringen und die Arbeit im Diakonissenhaus zu gestalten.

Wir sind dankbar, dass wir unser Leben mit ihr teilen konnten. Für viele war sie über Jahrzehnte Begleiterin und Mitschwester. Wir vertrauen in diesem Abschied darauf, dass Gott, unser aller Schöpfer, ihr Leben nun zur Vollendung gebracht hat. Alle, die um sie trauern, schließen wir in unsere Fürbitte ein.

Die Trauerfeier mit anschließender Beisetzung findet am Dienstag, den 14. Mai 2024, um 14:00 Uhr in der Klosterkirche in Lehnin und auf dem Schwesternfriedhof statt.
Im Anschluss laden wir zu einem Zusammensein im Saal des Altenhilfezentrums Lehnin Lothar-Kreyssig-Haus ein.

Kloster Lehnin, den 7. Mai 2024
Vorstand des Evangelischen Diakonissenhauses Berlin Teltow Lehnin
und Diakonische Gemeinschaft Lehnin

Kontakt

Leiter Unternehmens­kommunikation
Udo Israel
0345 778-6203
udo.israel(at)​diakoniewerk-halle.de